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Lebensqualität im Alter Therapie und Prophylaxe von Altersleiden
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Hauptdaten
Herausgeber:
Rudolf Likar, Günther Bernatzky, Wolfgang Pipam, Herbert Janig, Anton Sadjak
Titel:
Lebensqualität im Alter Therapie und Prophylaxe von Altersleiden
Verlag:
Springer-Verlag
ISBN/ISSN:
9783211271827
Auflage:
1
Preis :
CHF 48.70
Erscheinungsdatum:
Inhalt
Kategorie:
Gesundheit & Körper
Sprache:
German
Technische Daten
Seiten:
355
Kopierschutz:
DRM
Geräte:
PC/MAC/eReader/Tablet
Formate:
PDF
Inhaltsangabe
Änderungen der Lebensqualität sind im Alter auf Grund biologischer Veränderungen und durch verschiedene Krankheiten gegeben. Lebensqualität ist ein Faktor, der sowohl im physischen als auch im psychischen Sinne verstanden werden muss. Lebensqualität kann nicht von anderen, sondern nur vom einzelnen Menschen selbst, als eine für sein individuelles Leben wichtige Qualität erlebt werden. Ein Element der körperlichen Lebensqualität ist die Schmerzlinderung bzw. Schmerzfreiheit. Nach einleitenden Kapiteln über grundlegende Aspekte der Lebensqualität, demographische Prognosen, biologische Grundlagen des Alterns und über verschiedene im Alter oft auftretende Krankheitssymptome werden moderne Therapieformen häufiger Alterskrankheiten dargestellt. Weitere Kapitel sind der Behandlung der krankheits- und therapiebedingten Beschwerden und Nebenwirkungen und der Prophylaxe altersbedingter Leiden gewidmet. Ausführlich wird eine umfassende Studie über Lebensqualität im Alter dargestellt.
Inhaltsangabe
Demenz und Lebensqualität
(S. 125-126)
MARINA KOJER, MARTINA SCHMIDL, URSULA GUTENTHALER
Eine wahre und ganz alltägliche Geschichte
Herr M. S., 93 Jahre alt, wurde am Nachmittag bewusstlos in ein Wiener Schwerpunktkrankenhaus eingeliefert. Er kam in ein Mehrbettzimmer. In der Nacht wachte der alte Mann auf. Es war finster. Er fand sich hinter (Steck)-Gittern, durch Schläuche (Infusionen, Katheter) stark in Wohlbefinden und Bewegungsfreiheit eingeschränkt und begann daraufhin zu randalieren". Herr M. S. bewaffnete sich mit einem Hausschuh und einer Thermoskanne, weil das die einzigen Waffen" waren, derer er beim Umhertasten habhaft werden konnte und versuchte mit den Beinen über das Steckgitter zu gelangen. Die herbeigeholte Schwester wollte ihn wieder in die Kissen drücken, daraufhin begann er zu schreien und attackierte sie mit Hausschuh und Thermoskanne. Die Schwester wusste keinen Rat und holte den Arzt. Das ganze Zimmer war mittlerweile wach und voller Unmut (Sei endlich ruhig!", Was soll das, verdammt noch einmal..."). Bald darauf erschien ein junger Arzt mit einer Beruhigungsspritze. Als Herr M. S. Arzt und Spritze sah begann er zu toben. Der ratlose junge Mann rief daraufhin den Oberarzt auf den Plan. Verdrossen, wegen so einer Geschichte" in seiner Nachtruhe gestört zu werden, nichtsdestoweniger aber ebenfalls ratlos, ließ er die Polizei rufen. Diese erschien alsbald, 2 Mann hoch mit Waffe in der Hand, stand ratlos vor dem alten Mann, der brüllte und mit dem Hausschuh drohte und erklärte sich für nicht zuständig. Darauf wurde der Amtsarzt gerufen und ersucht, den aggressiven 93jährigen an Ort und Stelle zu parerisieren und auf die Psychiatrie zu überweisen. Der Amtsarzt kam, hielt die Parerisierung eines verwirrten alten Herrn weder für sinnvoll noch für notwendig und ging wieder. In letzter Verzweiflung kam man daraufhin auf die Idee den Sohn des alten Herrn anzurufen. Er kam sofort. Als der Tobende ein vertrautes und freundliches Gesicht sah, ließ er Hausschuh und Thermoskanne fallen und beruhigte sich. Sein Bett wurde auf den Gang geschoben; der Sohn blieb bei ihm bis es hell wurde. Gleich am nächsten Morgen wurde Herr M. S. schleunigst in das Pflegeheim, aus dem er gekommen war, zurücktransferiert.
Was wäre geschehen, wenn er dringend weiterhin medizinische Hilfe gebraucht hätte? Eine spätere Recherche ergab, dass es sich um einen besonders netten, freundlichen und liebenswürdigen, in seiner gewohnten Umgebung geistig völlig klaren alten Herrn handelte, stets korrekt gekleidet und noch weitgehend selbständig. Was wäre in den nächsten Wochen aus ihm geworden, wenn der Amtsarzt ihn, dem Druck folgend, auf die Psychiatrie geschickt hätte?
Die geschilderte Szene könnte aus einer Komödie stammen wenn sie nicht so traurig wäre. Wie war es zu der Handlungsfolge gekommen? Herr M. S. wachte mitten in der Nacht auf, wusste nicht wo er war, fand sich in fremder Umgebung, eingesperrt (Steckgitter) und gefesselt (Infusionen, Katheter). Daraufhin erfasste ihn große Angst. Im hohen Alter löst Angst nicht selten einen akuten Verwirrtheitszustand aus. Der verängstigte und verwirrte Herr M. S. versuchte das Steckgitter zu überwinden um seinem Gefängnis" zu entkommen. Es wurde Licht: Eine Schwester erschien, um seinen Befreiungsversuch leicht ungehalten zu unterbinden und ihn in die liegende Position zurückzudrücken. Was empfände ein nicht verwirrter Mensch, wenn ihn ein unfreundlicher Fremder daran hinderte, sich aus einer in seinen Augen bedrohlichen Lage zu befreien?
Gleich darauf kam ein Arzt und bedrohte" ihn mit einer Spritze. Keiner der kompetenten Herrschaften die nacheinander auftraten kam auf die Idee, sich in die Situation des tobenden, weil zu Tode geängstigten Hochbetagten hineinzuversetzen. Keiner versuchte mit ihm in geeigneter Weise zu kommunizieren. Immer ungehaltener werdende Mitpatienten (wildfremde aufgebrachte Menschen, die ihn beschimpften) lieferten die passende Rahmenhandlung. Letztlich erschienen gar noch bewaffnete Polizisten am Tatort.
Wahrscheinlich hätte zu Beginn ein verständnisvolles und einfühlsames Verhalten der herbeigeeilten Schwester genügt, um die Eskalation zu verhindern. Die Schwester hätte z. B. ein Seitengitter entfernen, sich für ein paar Minuten zu ihm setzen und in geeigneter Weise auf seine Angst eingehen können. (Dieser kleine Zeitaufwand hätte im weiteren Verlauf viel Zeit eingespart). Stattdessen wurde amtsgehandelt. Jeder zog sich weil verärgert, unzuständig, hilflos so rasch wie möglich aus der Affäre. Für niemanden schien der hilflose und geängstigte alte Mensch als Person zu existieren. Er war ein Störfall" seine Befindlichkeit interessierte nicht. Einziger Wunsch aller Beteiligten: Die Störung sollte abgestellt werden- und zwar möglichst schnell.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort
6
Inhaltsverzeichnis
8
Über die Zukunft der Langlebigkeit
11
Was ist Altern?
11
Die zunehmende Medikalisierung des späten Lebens und das Kulturgewissen
13
Die neuen Alten im Prozess des Kulturwandels
15
Die Langlebigkeit wird zunehmend Zäsuren im Lebenslauf bringen
17
Herausforderungen an die neuen Alten
19
Über die sozialen Dimensionen der neuen Alten
21
Demographische Prognosen über die voraussichtliche Altersverteilung der nächsten Jahre
26
Biologische Grundlagen des Alterns und dessen Relevanz für die Lebensqualität.
30
Warum altern wir?
30
Wie altern wir?
32
Manifestationen des Alterungsprozesses
33
Können wir den biologischen Alterungsprozess beeinflussen?
37
Alles hat seinen Preis
39
Kommunikation im Alter
40
Wer ist alt?
40
Kommunikation und Lebensqualität
40
Kommunikationsprobleme im Alter
41
Demenz und Kommunikation
44
Pathophysiologische Veränderungen im Alter.
47
Das Altern beginnt mit der Geburt Leben bedeutet Altern!
47
Lebensqualität und Schmerz im Alter Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Bundesland Kärnten
55
Einleitung
55
Soziodemografie und Versorgungssituation
58
Gesundheitsbezogene Lebensqualität und Gesundheitszustand älterer Menschen in Kärnten
63
Schmerzen und Schmerzerleben
71
Der Einfluss von Schmerzen auf ausgewählte Bereiche
77
Schmerzbehandlung
82
Zusammenfassung
85
Krankheitsbilder im Alter, die die Lebensqualität beeinträchtigen
96
Alterssyndrome
101
Einleitung
101
Der geriatrische Patient
102
Ethische Aspekte
103
Neuorientierung in der Medizin?
104
Denken in Kausalketten der systemische Ansatz der Geriatrie
104
Geriatrisches Assessment
105
Die geriatrischen Is
106
Was ist systemisches Denken?
107
Wie kann man systemisch denken lernen?
109
Immobilität
112
Stürze
114
Inkontinenz
116
Demenz und Alter
118
Das geriatrische Team
119
Schluss
119
Neurologische Probleme im Alter
122
Altersbezogene Erkrankungen in der Neurologie
124
Demenz und Lebensqualität
129
Eine wahre und ganz alltägliche Geschichte
129
Lebens-Wert?
130
Das große Unbehagen
131
Autonomieverlust und Fürsorglichkeit
134
Lebensqualität für Menschen mit fortgeschrittener Demenz?
135
Psychotherapie im Alter
138